Über Norm, Ursprung und dem Auftrag der Ethik
Normen sind Verhalensmuster, die sich in einer Gruppe von Menschen beobachten lassen. Es gibt deskriptive Normen: Ich beobachte die Norm. Es gibt kontrollierte Normen, die mit der Erwartung von Bestrafund und Belohnung einhergehen.
Nun ist de Frage: Wenn Leute nach Marshall Rosenbergs 4 Schritten kommunizieren, so ist es eine Norm. In wiefern ist nun dieser Vierschritt moraliatisch?
Moralistisch ist er nur, wenn er die Norm über den Menschen stellt. Den anderen zur Akzeptanz der Form zu zwingen, sich zu erheben als jemand der sie meistert und dadurch andere zu erniedrigen fördert nicht die Verbindung zwischen den Menschen. Die Form und die Norm, die zum Zweck der Verwirklichung eines Ziels geschaffen wurden, sind abzulehnen als Sinn an sich: Wie Werkzeuge haben sie eine Bestimmung, die sie besser erfüllen als andere Bestimmungen. Dennoch können sie dagegen verwendet werden. Sie zu heiligen ist läuft der Verwirklichung des Ziels zuwider.
Dieses Ziel der Norm zu verstehen ist das eigendliche Anliegen derer, die die Norm geschaffen haben. Hinter die Norm zu blicken, ihre Wurzel zu sehen ist radikal. Diese Radikalität abzulehnen, erzeugt manchmal Widersprüche mit dem Ziel der Norm. Diese Ziele zu verstehen und zu werten ist Aufgabe der Ethik, nach meiner Auffassung und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Lehnt man diese Radikalität ab bei einer Norm, die für Frieden gedacht war, so heiligt man Gewalt, die aus den Widersprüchen der Norm und ihres Ursprungs entsteht.
Das Geschriebene setzt für mich voraus, das Normen nur einem Zweck dienen. Das ist selten des Fall, da sie nicht im idealen, normenleeren Raum geschaffen wurden.