Nicco Kunzmann

Essays

Kritik der Chanchengleicheit

Kritik der Chanchengleicheit

Öfters höre ich, wie z.B. in “Erbenrepublik Deutschland” - Rainer Voss und Wolfgang Grupp bei Hart aber fair || 09.05.2016 (min 22:35) das Wort “Chancengleichheit”. Was ist das und wie wird es verwendet.

Zur Verwendung: Ich sehe es in Talkshows, wo einzelne Personen in die Oberschicht gelangt sind und ich verstehe, wenn sie dieses Wort verwenden, dass das alles schaffen können, wenn es Chancengleichheit gibt.

Was ist Chancengleichheit?

Chancengleichheit sagt, das eine Menge von Menschen die in Menge und Güte selben Chancen erhalten. Menge möge messbar sein, Güte ist subjektiv. Angenommen es gäbe Chancen geicher Güte: Ich stelle mir vor, 100 Personen haben nun die selbe Chance auf einen einzigen Arbeitsplatz. Nur einer bekommt diesen. Den anderen geht es weiter dreckig.

Bei Chancengleichheit geht es nicht um den Menschen. Es geht dabei um das entfaltbare Potential am Arbeitsplatz.

Ein Weiter Weg

Von Chancengleichheit zum Menschen kommt man über Umwege:

  1. Gleiche Chancen
  2. Gleiche Individuen - denn sonst wollen sie es nicht gleich nutzen.
  3. Lohnarbeit
  4. Leben dürfen

Zu (2)

Nicht jeder möchte die Stelle, die ihm als Chance geboten wird. Familie, Umgebung, Wohnung, Erfahrung, Character und viele andere Worte kann ich hier als Einflussfaktoren für die Jobwahl nehmen. Diese sind mehr oder minder messbar.

Note: Für systematische Chancengleichheit, vermute ich, muss eine Messbarkeit da sein. Soziales ist schlecht messbar - soll dann dort eingegriffen werden und der Mensch entantwortet werden?

Neoliberal sehen Menschen gleich aus, wenn sie das selbe leisten können.

Damit kommen wir zu Punkt 3

Zu (3)

Lohnarbeit an sich: Zu sagen, dass ein Mensch nur leben darf, wenn er leistet. Wofür leistet? Für Geld, also ohne Gewissen? Oder beides? Die Diskussion führen andere ausführlicher. #KritikDerLohnarbeit

Was möchte ich statt Chancengleicheit hören?

Meine Vermutung:
Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit sind zwei Worte, für die über Annahmen (2) und (3) deutbar neoliberalem Einfluss unterliegen. Ziel ist es, dass die Menschen ihre Bedürfnisse erfüllen können. Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit werden durch (2) und (3) diesem Ziel nicht gerecht. Sie können von dem Wort “sozial” durch den Kontext (2) und (3) unabhängig gemacht werden.